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Zur Bewertung von Wandelbarkeit in der Intralogistik

  1. Dr.-Ing. Jan Robert Nopper Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
  2. Prof. Dr.-Ing. Michael ten Hompel Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML

Abstract

Aufgrund der gestiegenen Komplexität und Dynamik der Einsatzgebiete spielen Flexibilität und Wandelbarkeit in der Logistik eine immer wichtigere Rolle. Dabei sind insbesondere eine einfache Erweiterbarkeit und Modifizierbarkeit bestehender Anlagen bei sich ändernden Umweltbedingungen wichtig. Während zusätzliche (Investitions-) Kosten wandelbarerer Systeme oft vergleichsweise einfach zu bewerten sind, ist eine quantitative Würdigung der Vorteile wandelbarer Systeme bis heute schwierig. Der vorliegende Beitrag schlägt ein analytisches Berechnungsverfahren zur quantitativen Beurteilung von Wandelbarkeit in der Intralogistik vor. Dieses berücksichtigt den gesamten Lebenszyklus des Materialflusssystems und quantifiziert die mit einer erhöhten Wandelbarkeit verbundenen Effizienzgewinne in Geldeinheiten. Das Verfahren erlaubt den Umgang mit einer unsicheren Zukunft. Grundsätzlich werden für die Bewertung die zu vergleichenden Materialflusssysteme über die durch Wandelbarkeit beeinflussten Auszahlungen im Lebenszyklus modelliert. Für alle realistischen Entwicklungen des zukünftigen Bedarfs werden anschließend die optimalen Anpassungsschritte bestimmt. Dies geschieht mit Hilfe einer dynamischen Optimierung unter Ausnutzung des Bellmann'schen Optimalitätsprinzips. Leicht wandelbare Systeme zeigen dabei kleinere und dafür häufigere optimale Anpassungen als schwer wandelbare Systeme. Dadurch ergeben sich in der Regel Vorteile hinsichtlich der Betriebskosten, der Investitionskosten und es fallen geringere Kosten aufgrund von Unterdeckungen an. Darüber hinaus ergibt sich im Falle einer unsicheren Zukunft ein zusätzlicher Vorteil, da der Informationsgewinn im Zeitverlauf besser berücksichtigt werden kann. Der Einsatz des Verfahrens wird anhand eines realistischen Anwendungsbeispiels erläutert. Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung von Ergebnissen der Dissertation des ersten Autors, die vom zweiten Autor betreut wurde.

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